Der brave Soldat Schwejk
von Antonín Wladišmann - dt. Bearbeitung: Clemens Wolkmann
Besetzung: 5 Frauen 4 Männer
Bühnenbild: szenisch viele Spielorte
Bei den bisherigen verschiedenen historischen Schwejk-Theaterfassungen wird es, selbst bei der Brecht’schen Fassung „Schwejk im 2. Weltkrieg“, meist nicht wirklich komisch und eher kontemplativ in der geschichtlichen Betrachtung. Es geht teilweise martialisch militärisch zu und im Hintergrund wedelt oft der moralische Zeigefinger.
Die Bearbeitung von Antonín Wladišmann und auch die kongeniale Übersetzung und deutsche Bearbeitung von Wolkmann, ist heutig, europäisch und eher unmilitärisch, was viel aktuellen Witz ausmacht, da der Zeigefinger vermieden wird und die Erkenntisgewinnung für das Publikum eher aus gedanklicher Katharsis durch Heiterkeit kommt. Somit wird diese Fassung eine blutvolle, urkomische und nicht wirklich ernst gemeinte Militärkomödie, die den Zuschauer jedoch nicht ohne humanistischen Erkenntnisgewinn entlässt.
Im Vordergrund steht die Unterhaltung, das unterhaltende Theater.
Textbuch gebunden
Besetzung: 5 Frauen 4 Männer
Bühnenbild: szenisch viele Spielorte
Bei den bisherigen verschiedenen historischen Schwejk-Theaterfassungen wird es, selbst bei der Brecht’schen Fassung „Schwejk im 2. Weltkrieg“, meist nicht wirklich komisch und eher kontemplativ in der geschichtlichen Betrachtung. Es geht teilweise martialisch militärisch zu und im Hintergrund wedelt oft der moralische Zeigefinger.
Die Bearbeitung von Antonín Wladišmann und auch die kongeniale Übersetzung und deutsche Bearbeitung von Wolkmann, ist heutig, europäisch und eher unmilitärisch, was viel aktuellen Witz ausmacht, da der Zeigefinger vermieden wird und die Erkenntisgewinnung für das Publikum eher aus gedanklicher Katharsis durch Heiterkeit kommt. Somit wird diese Fassung eine blutvolle, urkomische und nicht wirklich ernst gemeinte Militärkomödie, die den Zuschauer jedoch nicht ohne humanistischen Erkenntnisgewinn entlässt.
Im Vordergrund steht die Unterhaltung, das unterhaltende Theater.
Textbuch gebunden
Das Europaparlament wird aktuell beschließen, dass es für europäische Bürger möglich ist in jeder nationalen europäischen Armee zu dienen, auch wenn es nicht ihr Heimatland, respektive ihr Geburtsland ist.
Niemand darf wegen seiner Nationalität, Herkunft, Geschlecht und sexuellen Ausrichtung bei Bewerbungen zum Militärdienst diskriminiert werden.
Das nutzt der Autor aus um ein Szenario zu entwickeln, dass der böhmische Soldat Jaroslav Schwejk, ein Enkel des legendären Josef Schwejk, in die deutsche Bundeswehr eintreten will, weil er aus der tschechischen Armee wegen notorischer Blödheit (Hašek) entlassen wurde.
Da die deutschen Kriterien für den Eintritt in die Freiwilligenarmee (Wehrpflicht ist tabu) flexibel sind und natürlich auch Quoten bestehen, schafft es Schwejk mit etwas Glück und seiner angeborenen Bauernschläue, grenzenlose Naivität und scheinbar verblüffenden Ehrlichkeit in die Reihen des deutschen Heeres aufgenommen zu werden.
Nun haben sich Zusammensetzungen des Militärs derart verschoben, dass in den letzten Jahren mehr weibliche Soldaten rekrutiert wurden als je zuvor. Der brave Soldat wird aus Bettenmangel bei den Männern in eine Weiberkompanie gesteckt. Ihm macht es eher nichts aus und die Mädels freuen sich sogar darüber.
Er ist immer beflissen und macht nun einige Armee-Etappen durch. Vom Sandlatscher über Sondereinsätze. Für nichts taugt er wirklich und so wird er ab und zu nach oben gelobt um ihn wieder loszuwerden.
Schwejk wird infolge seiner extremen und nicht greifbaren, weil infantilen Persönlichkeit zum Forrest Gump der deutschen Armee. Und hier greift die Dramaturgie des komödiantische Erfolgs des Ursprungsromans von J. Hašek. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, nimmt Befehle überernst womit er selbige in sich karikiert und diese sich ins Gegenteil verkehren. Er wird zum Friedensstifter und steigt durch teils unglaublich Umstände in den militärischen Rängen auf.
In den Anfängen seiner „Karriere“ lernt er eine Kantinenangestellte kennen, Jirschina, eine Landsmännin von ihm. Beide mögen sich, weil sie sich, aus bisher enttäuschenden Erfahrungen mit dem jeweils anderen Geschlecht, nicht eingestehen wollen, dass sie sich lieben.
Auch der Aufstieg von Schwejk ändert nichts an ihrem Verhältnis und auch nichts an Schwejks Persönlichkeit.
Irgendwann ist Schwejk auf einer Höhe der militärischen Laufbahn angelangt, wo er weitreichende Befehle geben kann. Und hier stellt sich heraus, dass er eigentlich Pazifist ist und immer geglaubt hat, das Militär sei dazu da, den Frieden zu schützen und er verweigert Kriegseinsätze seiner Truppen.
Das bekommt ihm nicht gut bei seiner militärischen Karriere. Die Waffenlobby kippt ihn und Schwejk muss seinen Posten räumen.
Am Ende des Stücks muss Schwejk seine militärische Karriere aufgeben aber er sieht es so: zugunsten von Jirschina aufgeben und beide werden zusammenbleiben. So haben wir ein akzeptables Happy End.
Der Zuschauer soll mit dem Gefühl nach Hause gehen, wenn es mehr Schwejks und mehr Humor in den Armee gegeben würde, wäre die Welt weitaus friedlicher.
Niemand darf wegen seiner Nationalität, Herkunft, Geschlecht und sexuellen Ausrichtung bei Bewerbungen zum Militärdienst diskriminiert werden.
Das nutzt der Autor aus um ein Szenario zu entwickeln, dass der böhmische Soldat Jaroslav Schwejk, ein Enkel des legendären Josef Schwejk, in die deutsche Bundeswehr eintreten will, weil er aus der tschechischen Armee wegen notorischer Blödheit (Hašek) entlassen wurde.
Da die deutschen Kriterien für den Eintritt in die Freiwilligenarmee (Wehrpflicht ist tabu) flexibel sind und natürlich auch Quoten bestehen, schafft es Schwejk mit etwas Glück und seiner angeborenen Bauernschläue, grenzenlose Naivität und scheinbar verblüffenden Ehrlichkeit in die Reihen des deutschen Heeres aufgenommen zu werden.
Nun haben sich Zusammensetzungen des Militärs derart verschoben, dass in den letzten Jahren mehr weibliche Soldaten rekrutiert wurden als je zuvor. Der brave Soldat wird aus Bettenmangel bei den Männern in eine Weiberkompanie gesteckt. Ihm macht es eher nichts aus und die Mädels freuen sich sogar darüber.
Er ist immer beflissen und macht nun einige Armee-Etappen durch. Vom Sandlatscher über Sondereinsätze. Für nichts taugt er wirklich und so wird er ab und zu nach oben gelobt um ihn wieder loszuwerden.
Schwejk wird infolge seiner extremen und nicht greifbaren, weil infantilen Persönlichkeit zum Forrest Gump der deutschen Armee. Und hier greift die Dramaturgie des komödiantische Erfolgs des Ursprungsromans von J. Hašek. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, nimmt Befehle überernst womit er selbige in sich karikiert und diese sich ins Gegenteil verkehren. Er wird zum Friedensstifter und steigt durch teils unglaublich Umstände in den militärischen Rängen auf.
In den Anfängen seiner „Karriere“ lernt er eine Kantinenangestellte kennen, Jirschina, eine Landsmännin von ihm. Beide mögen sich, weil sie sich, aus bisher enttäuschenden Erfahrungen mit dem jeweils anderen Geschlecht, nicht eingestehen wollen, dass sie sich lieben.
Auch der Aufstieg von Schwejk ändert nichts an ihrem Verhältnis und auch nichts an Schwejks Persönlichkeit.
Irgendwann ist Schwejk auf einer Höhe der militärischen Laufbahn angelangt, wo er weitreichende Befehle geben kann. Und hier stellt sich heraus, dass er eigentlich Pazifist ist und immer geglaubt hat, das Militär sei dazu da, den Frieden zu schützen und er verweigert Kriegseinsätze seiner Truppen.
Das bekommt ihm nicht gut bei seiner militärischen Karriere. Die Waffenlobby kippt ihn und Schwejk muss seinen Posten räumen.
Am Ende des Stücks muss Schwejk seine militärische Karriere aufgeben aber er sieht es so: zugunsten von Jirschina aufgeben und beide werden zusammenbleiben. So haben wir ein akzeptables Happy End.
Der Zuschauer soll mit dem Gefühl nach Hause gehen, wenn es mehr Schwejks und mehr Humor in den Armee gegeben würde, wäre die Welt weitaus friedlicher.